Floorball Butzbach neuer Süddeutscher Meister

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Geschrieben von: Walter Doornveld Donnerstag, den 20. März 2008 um 10:47 Uhr

Nach der kurzfristigen Absage der TSG Erlensee traten nur drei Mannschaften in den letzten Entscheidungsspiele der Damen-Regionalliga 2007/08 aufeinander, die in Ludwigshafen die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften am 24./25. Mai unter sich ausspielten.

Die besten Karten hatten dabei die Butzbacher Frauen, die als einziges Team noch ungeschlagen diese Saison bestreitet. Im ersten Spiel trafen die Hessen auf den ESV Ingolstadt, deren Spielerinnen an diesem Tag eine besondere Anerkennung gebührte: Der bayerische Vertreter hatte mit gerade mal vier Feldspielerinnen den weiteste Anfahrt und bedingt durch den Doppeleinsatz mit zwei Spiele in Folge eine enorme konditionelle Belastung zu bewältigen. Das Spiel war gerade mal 30 Sekunden angepfiffen, da gelang der einzigen Bundesliga- und Nationalspielerin des Südens Hilke Grosse bereits der erste Torerfolg für Butzbach. Wer jetzt aber dachte das Spiel würde mal wieder eine klare Angelegenheit für den hessischen Vertreter, sah sich getäuscht. Butzbach machte zwar das Spiel, fand aber keine durchschlagende Mittel gegen die bayrische Defensive. Die Ingolstädterinnen hatten nur wenige Konterchancen, die aber insbesondere ihre überragende Spielerin Ingrid Ebensberger zu fast 100% verwerten konnte. So lagen die Butzbacherinnen zur Halbzeit mit 2:4 zurück. Auch nach der Pause änderte sich das Bild wenig: Butzbach drängte gegen das Ingolstädter Tor, scheiterte aber immer an sich selbst oder an der „Torfrau des Tages“ Birgit Knieg. Nach dem erneuten Torerfolg für Ingolstadt zum 5:2 dauerte es bis zur 31. Minute, bis Butzbachs Stürmerinnen endlich wieder „einnetzten“ konnten. Zwei Minuten später erneute Verkürzung auf 4:5, aber dann stockte die Butzbacher Offensive erneut. Als alles schon nach Sensation aussah, erlöste 90 Sekunden vor Spielende Sarah Hesse ihr Team mit einem Doppelschlag zum 5:5 und 6:5. Der Widerstand der Ingolstädterinnen war somit gebrochen und Hilke Grosse konnte noch den Schlusspunkt zum 7:5 Endstand für Butzbach markieren. Schade für Ingolstadt, zumindest eine Punkteteilung wäre verdient gewesen. Butzbach war mit diesem Sieg der Meistertitel nicht mehr zu nehmen.

Nach kurzer Pause mussten die Ingolstädterinnen gegen die SG Stuttgart-Ludwigshafen antreten, die erstmals in dieser Saison mit Alexandra Kappler am Start waren. In der ersten Halbzeit agierten beide Teams sehr defensiv und taktisch vorsichtig, erst nach 9 Minuten fiel das erste Tor zugunsten der SG durch Sabrina Herbel. Die Ingolstädterinnen verlagerten sich wieder auf Konterchancen, allerdings war der Kräfteverbrauch aus der ersten Partie nun spürbar. So konnte die SG durch Carolin Landgraf und Katja Fröbel noch auf 3:0 erhöhen, ehe die Teams die Seiten wechselten. Nach der Pause wurde die SG etwas mutiger und spielte offensiver, was mit dem 4:0 kurz nach Wiederanpfiff belohnt wurde. Dies eröffnete aber auch Ingolstadt mehr Konterchancen, die Ingrid Ebensberger nutzen konnte und ihr Team mit drei Torerfolgen in Folge wieder ins Spiel und die SG ins Wanken brachte. Beide Teams nutzten die letzten Minuten zu einem Time-Out, um noch mal die Taktik für die letzten Spielminuten kurz zu besprechen. Im Anschluss hatten beide Mannschaften noch einige Chancen, das Ergebnis zu ändern. Bei Ingolstadt fehlte es schlussendlich an Kraft und Konzentration doch noch ein Wende herbeizuführen und so blieb es beim 3:4 Endstand aus ihrer Sicht.

Im letzten Saisonspiel trafen die SG Stuttgart Ludwigshafen und Floorball Butzbach aufeinander. Floorball Butzbach wollte seine fehlende Durchschlagskraft und Dynamik des ersten Spiels wieder gutmachen und wurde in der ersten Halbzeit seiner Favoritenstellung gerecht: Bis zur 13. Minute hatte die Mannschaft einen 6:0 Torerfolg herausgespielt. Kurz vor der Halbzeit gelang der SG die Ergebniskorrektur durch eine schöne Spielkombination von Sabrina Schuster und Anne Weisgerber zum 1:6. Ähnliches Bild auch in der zweiten Halbzeit: Zunächst drückte Butzbach aufs Tempo und setzte die Abwehr der SG ordentlich unter Druck und erhöhte Tor um Tor den Vorsprung. Dann aber kamen auch die Spielerinnen der SG vermehrt gefährlich vor das Tor der Butzbacherinnen, die in der Defensive nicht konsequent genug agierten, so dass die SG noch drei Torerfolge bejubeln konnte. Letztendlich endete Spiel aber mit einem klaren 12:4 für den neuen und alten Meister.


Bei der anschließenden Siegerehrung wurde folgendes Ergebnis verkündet: Mit 18 Punkten wurde der SV Floorball Butzbach neuer Süddeutscher Meister, den Vizemeistertitel konnte die SG Stuttgart Ludwigshafen für sich verbuchen. Diese beiden Teams werden den Süden an den Deutschen Meisterschaften Ende Mai vertreten. Bronze geht nach Bayern an den ESV Ingolstadt (7 Punkte) und Rang vier an die TSG Erlensee, die diese Saison leider punktlos blieb.


In der Topscorerwertung konnte sich Hilke Grosse vor Manuela Spröwitz und Ingrid Ebensberger durchsetzen. Sie erhielt die vom SBK-Vorsitzenden Volker Wahl selbstgebastelte Trophäe.