U17-Sommertrophy 2016

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Geschrieben von: Annegret Seitz Montag, den 20. Juni 2016 um 18:10 Uhr



Mit einem vierten Platz kehrt das U17-Auswahlteam Süd der Landesverbände Bayern und Baden-Württemberg von der diesjährigen Sommertrophy zurück, die vom 10.-12.6.2016 in Dresden stattfand.

Das ausführliche Turniergeschehen sowie einen Ausblick auf Potential und Zukunft des Teams fasst Trainer Rasso Schorer in seinem Turnierbericht zusammen.

Das gewohnte Bild

Südauswahl hält bei Trophy gut mit, belohnt sich aber nicht – Platz 4

Am Ende überwog das gute Gefühl, doch insgesamt wäre deutlich mehr drin gewesen: Bei der U17-Trophy in Dresden kaschierte die Süddeutsche Auswahl, Mängel im Bereich der Physis sowie Erfahrung mit guter taktischer Umsetzung und Kampfgeist. In den entscheidenden Momenten fehlte es aber an Punch, der Süden landete auf dem vorletzten 4. Platz.

„Einige langjährige Eckpfeiler der Mannschaft scheiden aus“, berichtet Trainer Markus Heinzelmann. „Umso schöner wäre es gewesen, diese Jungs mit einer guten Platzierung zu verabschieden.“ Und nach verheißungsvollen Fortschritten in den jüngsten Trainingslagern schienen die Hausaufgaben gemacht, die Südauswahl steckte sich vorab hohe Ziele.

Der Modus war dabei denkbar einfach: Fünf Regionalauswahlen treten an drei Tagen im Jeder-gegen-Jeden an. Zuerst kreuzte die bunte Truppe aus Bayern und Baden-Württemberg mit der stark verbesserten West-Mannschaft die Schläger. Zu Beginn klappte wenig, der Gegner ging mit 2:0 in Führung und hätte auch fast den Deckel draufgesetzt, doch Dominik Bürger zwischen den Pfosten hielt stark. Mit einem Doppelschlag gelang der Ausgleich, der aber nicht lange Bestand hatte, denn der Westen legte wieder vor. Im Powerplay gelang kurz vor Abpfiff das 3:3, mit dem sich beide Teams schlussendlich auch trennten. Der Start ins Turnier war eher durchwachsen ausgefallen und von zahlreichen individuellen Fehlern geprägt.

In der zweiten Partie sah sich der Süden der Auswahl Sachsen/Berlin/Brandenburg, dem Top-Favoriten der Trophy, gegenüber. Die Gegner überzeugten mit der zwingenderen Spielanlage und einem robusteren Zweikampfverhalten, doch die Mannschaft um Kapitän Robert Eidenmüller hielt gut dagegen und gestaltete das Geschehen weitestgehend offen. Umso ärgerlicher, dass erneut vermeidbare Fehler der Rückstand bis zum Abpfiff auf 1:4 anwachsen ließen. Zumindest ein Punkt gegen den späteren Titelverteidiger wäre im Bereich des Möglichen gewesen.

Spiel Nummer drei stand noch am selben Tag an, die Beine waren bereits merklich schwerer geworden und die Köpfe suchten nach dem Lichtschalter. Gegner Sachsen-Anhalt, seinerseits um ein Spiel frischer, machte es jedoch nicht besser. Es ergab sich ein fahriges Spiel, in dem die Ostdeutschen zunächst 0:2 in Führung gingen. Doch Bayern/Baden-Württemberg berappelte sich zusehends, mit einem 4:2 ging es in die Schlussphase. Dort setzte es zwei erneut vermeidbare Treffer, mit 4:4 fiel das Ergebnis abermals unbefriedigend aus.

Schwamm drüber, Köpfe frei und voller Fokus auf das letzte Spiel gegen den Norden, lautete am nächsten Tag die Devise. Ein emotionaler Moment, denn für einige verdiente Spieler sollte es altersbedingt der letzte Auftritt im Trikot der Auswahl werden – sie scheiden zur anstehenden Kampagne aus. Die Nordauswahl hatte am Vortag auf ganzer Linie überzeugt und war mit Titelambitionen ins vorherige Spiel gegen Sachsen/Berlin/Brandenburg gestartet, holte sich dort mit 0:5 aber eine herbe Abfuhr ab. Man merkte der Truppe die Enttäuschung an, den Nordlichtern fehlten die entscheidenden Körner. Anders der Süden, der sich endlich seiner Stärken besann, kompakt agierte und sich vor allem in den Laufduellen und den Ecken mit großem Einsatz Vorteile erarbeitete. Schlussendlich fiel das Ergebnis mit 4:1 leistungsgerecht aus, Team Süd hatte spät aber eindrucksvoll seine schon oftmals angedeuteten Qualitäten unter Beweis gestellt.

Die beiden Trainer Rasso Schorer und Markus Heinzelmann zogen für das gesamte Team folgendes Fazit: „Mit den 99ern verlassen uns einige ganz wichtige Spieler, die sportlich und menschlich allesamt feine Kerle sind. Dahinter rücken aber einige vielversprechende Spieler nach, die sich teils schon jetzt zu echten Stützpfeilern entwickelt haben. Insgesamt wurde erneut deutlich, dass es uns im Süden am Bewusstsein fehlt, wie wichtig die Physis für unseren Sport ist. Dort hatten wir beinahe durch die Bank merkliche Defizite. Auch das Zweikampfverhalten sowie die Entscheidungsfindung mit und ohne Ball sind größere Baustellen, an denen in den Vereinen gearbeitet werden sollte. Natürlich fehlt es bei einigen Spielern noch an Großfelderfahrung, doch für einen erheblichen Teil der genannten Defizite ist das nur bedingt relevant. Stark waren unsere Jungs hinsichtlich ihrer Moral und auch der Umsetzung der geforderten taktischen Elemente. Darauf kann man schon aufbauen. Um einen weiteren Schritt zu machen, ist es aber zentral, die schon länger offenen genannten Baustellen endlich mit Nachdruck anzupacken.“

Die nächste Auswahlkampagne beginnt voraussichtlich schon im Juli mit einer Sichtung, ehe der Fokus sich wieder auf die Wintertrophy richtet. Diese wird im Westen ausgetragen. Erfreulich: Mit Adrian Braune (TV Schriesheim), Ricardo Wipfler, Dominik Stork, Albert Sikora (alle Red Hocks Kaufering) und Christian Göth (ESV Ingolstadt/Red Hocks Kaufering) wurden fünf süddeutsche Spieler für den nächsten Zusammenzug der U19-Nationalmannschaft nominiert.