Der Favorit muss kräftig Federn lassen

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Beim zweiten Spieltag in der Regionalliga Süd (01.11.) in Kaufering konnten die bayerischen Teams ihre Positionen an der Tabellenspitze festigen. Hier führt nun der ESV Ingolstadt vor den punktgleichen Lumberjacks Rohrdorf. Auf Rang drei liegt der Liganeuling VfL Red Hocks Kaufering. Der Meister der vergangenen Jahre und als erneuter Favorit gehandelte UC Heidelberg erwischte indes einen rabenschwarzen Samstag. Als bemerkenswert erwies sich der Spieltag auch durch die exzellente Organisation seitens der Gastgeber, die zeitweise rund 300 Zuschauer in die Halle brachten.

Im ersten Spiel des Tages standen sich der ESV Ingolstadt und die Lions aus Calw gegenüber, die ebenfalls neu in die Regionalliga Süd eingestiegen sind. Hier kamen die Ingolstädter nach anfänglichen Schwierigkeiten recht deutlich auf die Siegerstraße. Am Ende gewannen die Eisenbahner völlig verdient mit auf 4:1.

Danach trafen Meister und Vizemeister der Vorsaison auf dem aufeinander. Vor vier Wochen hatte der UC Heidelberg im Pokal die Lumberjacks Rohrdorf in deren Halle mit 13:3 mehr als deutlich geschlagen – insofern zweifelte an sich niemand an einem erneuten Sieg der Baden-Württemberger, zumal Rohrdorf nur mit einer Rumpftruppe von sieben Spielern angereist war. Doch es sollte anders kommen: Nach nicht mal zwei Minuten lagen die Lumberjacks in Front, was Heidelberg zunächst sichtlich aus dem Konzept brachte. Erst im zweiten Drittel sicherte sich der UCH mehr Spielanteile und wurde schließlich durch einen abgefälschten Ball dafür belohnt. Heidelberg setzte nun nach und nutzte eine vorübergehende Rohrdorfer Schwächephase zur 2:1-Führung. Die Lumberjacks glichen zwar zum 2:2 aus, aber praktisch im Gegenzug konnte Heidelberg wieder auf 3:2 erhöhen. Vor der letzten Pause schafften die Oberbayern aber erneut den Ausgleich zum 3:3. Das letzte Drittel war geprägt von viel Kampf und Chancen auf beiden Seiten, ohne dass Zählbares dabei heraussprang. Kurz vor Spielende scheiterte der Rohrdorfer Kapitän noch am Heidelberger Goalie, sodass es beim leistungsgerechten 3:3 blieb.

Im dritten Spiel standen die Hausherren aus Kaufering den Lions Calw gegenüber. Die Hausherren legten los wie die Feuerwehr und konnten früh eine sichere Führung verwalten und weiter ausbauen. Kaufering war klar spielbestimmend und wollte seinen Fans einen guten Einstand in die Regionalliga Süd präsentieren - was ihnen mit einem klaren 9:0-Sieg mehr als deutlich gelang.

Das nächste Match bestritten der ESV Ingolstadt und der UC Heidelberg. Auch hier standen die Vorzeichen eigentlich klar auf Sieg für den UCH, der ebenfalls im Pokal den ESV mit 14:3 aus der Halle geschossen hatte. Doch auch dieses Spiel lief gänzlich anders als erwartet. Die Ingolstädter gingen von Beginn an konzentriert zu Werke und konnten bis ins zweite Drittel auf 3:0 davonziehen. Heidelberg spielte zwar technisch gutes Unihockey, war aber oft etwas unkonzentriert am Ball. Erst spät gelang dem Meister der Treffer zum 1:3. Ingolstadt antwortete allerdings postwendend mit dem 4:1. Weitere Treffer fielen nicht, und Heidelberg hatte die erste Saisonniederlage im Gepäck.

Für ein weiteres Highlight sorgten schließlich die Red Hocks Kaufering. Ihnen war es durch gezielte Werbung gelungen, für das letzte Spiel gegen Rohrdorf rund 300 Zuschauer in die Halle zu locken, die ihre Heimmannschaft lautstark von den Rängen unterstützten und für tolle Stimmung sorgten. Das Oberbayern-Derby begann allerdings mit einem Paukenschlag für die Lumberjacks, die durch eine schöne Einzelleistung bereits nach 37 Sekunden in Führung gingen. Rohrdorf machte weiter Druck, doch Kaufering konnte durch einen verdeckten Fernschuss den Ausgleich erzielen. Wenig später gingen die Rohrdorfer wieder in Führung, ließen in der Folge dann aber zahlreiche Chancen – darunter ein Überzahlspiel am Ende des ersten Drittels - ungenutzt. Erst Mitte des zweiten Spielabschnitts fiel das 3:1. Kaufering steckte jedoch keineswegs auf und kam kurz darauf zum 2:3-Anschlusstreffer. Im letzten Drittel erhöhten die Lumberjacks früh auf 4:2, wenig später fiel das 5:2. In den letzten Minuten warf Kaufering alles nach vorne und nahm schließlich sogar den Torwart heraus. Die von Krämpfen geplagten Rohrdorfer stemmten sich tapfer dagegen und brachten den Vorsprung letztlich sicher über die Runden.

Der nächste Spieltag in der Regionalliga Süd findet am Samstag, 15. November statt. Dann wird sogar in zwei Hallen gespielt: In Butzbach treffen Erlensee, Ludwigshafen und die Spielgemeinschaft Butzbach/Frankfurt aufeinander. In Rohrdorf kommt es zu einem rein bayerischen Treffen zwischen Ingolstadt, Kaufering und den Gastgebern.

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