U17-Auswahl überzeugt – Und wird leider Letzter

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Am Freitag, den 22. Mai begab sich der Tross der süddeutschen U17-Auswahl zur Sommertrophy nach Lilienthal. Im Vorfeld hatten einige Leistungsträger aufgrund der weiten Distanz abgesagt, so dass das Team den Weg ersatzgeschwächt antreten musste.


Im ersten Spiel gegen den Titelverteidiger aus Sachsen konnte man die positiven Eindrücke aus dem Trainingslager bestätigen und den mit deutschen Auswahlspielern gespickten Gegner in einen offenen Schlagabtausch verwickeln. Zwar wurde der Führungstreffer von Thomas Stefan schnell wieder egalisiert, dennoch konnte man das Match offen gestalten und sogar eine eineinhalbminütige doppelte Unterzahlsituation schadlos überstehen, die es dem Gegner jedoch erlaubte, wieder besser ins Spiel zu finden und mit einem Doppelschlag auf 3-1 davonzuziehen. Der Underdog aus Süddeutschland zeigte sich unbeeindruckt und kam weiter zu Chancen, wovon Debütant Jonas von Pritzbuer und Kapitän Raphael Kalpakidis zwei zum viel umjubelten Ausgleich nutzen konnten. Zwei weitere Tore durch Maxi Falkenberger nach schönen Aktionen seiner Sturmpartner Marcel Volz und Tobias Hecke bei nur einem weiteren Gegentor im zweiten Abschnitt erlaubten es, mit einer 5-4 Führung in die zweite Pause zu gehen. In der sächsischen Kabinenansprache scheinen die richtigen Worte gefallen zu sein, denn der Favorit machte gleich zu Beginn des letzten Abschnittes mächtig Druck und konnte folgerichtig bis zur 47. Minute wieder mit 6-5 in Führung gehen, auf die der Süden dem turbulenten Spielverlauf angemessen mit zwei Treffern durch Raphael Kalpakidis und Julian Rüger die passende Antwort parat hatte.
In der Schlussphase spielten sich dann dramatische Szenen ab, denn die Sachsen warfen in eigener Unterzahl noch einmal alles nach vorne und konnten durch eine individuelle Unaufmerksamkeit den 7-7 Ausgleich, der gleichzeitig den Endstand darstellte, markieren.
Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde klar, dass die personellen Sorgen in der Defensive im weiteren Verlauf ein Problem darstellen könnten.
Das zweite Spiel gegen den Norden sollte sich nicht minder packend entwickeln.
Mitte des ersten Drittels konnte der körperlich starke aber etwas zu verspielte Gastgeber ein Überzahlspiel zum 1-0 nutzen, das erst kurz vor der Pause durch die überragend aufspielende zweite Sturmformation um Raphael Kalpakidis, Thomas Stefan und Dennis Süppel ausgeglichen werden konnte.
Im zweiten Durchgang schenkten sich beide Teams nichts, Treffer des Gegners wurden postwendend egalisiert, so dass man mit einem 3-3 in den letzten Abschnitt startete.
Hier wurde es ungeahndet zunehmend nicklig und in der Folgezeit schied mit Defensivspezialist Florian Knopf der nächste Verteidiger mit einer schweren Beckenprellung aus, so dass man auf zwei Reihen umstellen musste. Zu allem Überfluss kassierte man trotz mehrerer hochkarätiger Chance den Treffer zum 3-4, dem man im weiteren Verlauf personell geschwächt hinterher rennen musste. Der Kampfgeist blieb jedoch ungebrochen und eine halbe Minute vor Schluss wurde das Wagnis, den Torwart zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Feld zu nehmen in Überzahl durch einen Schuss aus dem Slot durch Dennis Süppel belohnt.
Damit war der zweite Punkt erkämpft worden, dennoch hätten zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Siege eingefahren sein können.
Aufgrund der ungünstigen Spielplan-Ansetzung, musste Team Süd dann am Abend ein drittes Mal an diesem Samstag ran, und zwar gegen das wesentlich frischere Sachsen-Anhalt.
In diesem Match mussten die verbliebenen Spieler dem harten Tagesprogramm immer wieder Tribut zollen, was sich durch körperliche und geistige Ermüdungserscheinungen bemerkbar machte, so dass man bis zur Pause bereits einen 1-3 Rückstand hinnehmen musste. Raphael Kalpakidis hatte per Penalty zum zwischenzeitlichen 1-0 getroffen.
Dem zwischenzeitlichen 3-6 Spielstand konnte man durch 4 Tore von Dennis Süppel egalisieren, das 6-7 zehn Minuten vor Schluss verhinderte jedoch einen weiteren Punktgewinn, so dass man mit 6-8 die erste Niederlage hinnehmen musste.
Im einzigen Sonntagsspiel ging es für die Jungs von Trainer Michael Riedl und Rasso Scorer dann um alles oder nichts: Mit einem Sieg gegen den Westen hätte man auf den zweiten Platz vorstoßen, mit einer Niederlage die rote Laterne im Klassement übernehmen können. Konzentriert ging man ans Werk und konnte im ersten Drittel die taktischen Vorgaben gut umsetzen, so dass die Führung nur als eine Frage der Zeit schien. Doch es kam anders: Fahrlässigkeiten in der Defensive und eine konsequente Chancenauswertung des Gegners bescherten einen 0-2 Rückstand, den man erst Anfang des letzten Abschnitts verkürzen konnte. Ungewohnte Absprachefehler in der Deckung führten jedoch postwendend zum 1-3. Gegen Ende nahm man abermals den Torwart heraus, wieder konnte man einen Treffer durch Maxi Falkenberger markieren. Doch diesmal war das Glück der Süd-Truppe aufgebraucht und ein Empty-Netter zum 2-4 besiegelte den enttäuschenden letzten Platz.
Ein kleines Trostpflaster stellte die Nominierung von Kapitän Raphael Kalpakidis (Scoringbilanz 4+8 in 4 Spielen!) und Julian Rüger für den Sparkassen-Cup in Weißenfels dar, dennoch trat man die weite Heimreise mit hängenden Köpfen an.
Als Fazit lässt sich sagen, dass eine breitere Personaldecke vielleicht ein besseres Resultat zugelassen hätte, dennoch ist die kämpferische und größtenteils spielerische Leistung der Jungs sehr bemerkenswert; die immer noch in den Kinderschuhen steckende süddeutsche Nachwuchsarbeit hat bereits einige Talente hervorgebracht, die den nationalen Vergleich nicht scheuen müssen.
Dennoch sind alle Vereine gefordert, um eine weitere positive Entwicklung zu realisieren und einzelne Ausfälle auffangen zu können. Die Zukunft unserer Sportart liegt in der Nachwuchsförderung!

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